Warum Tiere?
Es gibt Selbstversorger, die aus unterschiedlichen Gründen ganz auf tierische Produkte verzichten, sich also vegan ernähren und somit die Erzeugung von Milch, Ei oder Fleisch ganz von ihrer ToDo-Liste streichen. Eine durchaus vernünftige Methode, wie sie beispielsweise von Michael Hartl seit einigen Jahren konsequent gelebt wird. Nachzulesen in seinem interessanten Blog, welches er mit seiner ehemaligen Lebensgefährtin Lisa Pfleger betreibt.
Wir persönlich möchten jedoch auf tierische Erzeugnisse nicht ganz verzichten. Außerdem kommen wir um die Hilfe von Tieren in unserem Grundstück nicht herum, wollen wir bestimmte Pflegearbeiten nicht maschinell und mit viel Arbeitsaufwand selbst durchführen.
Allerdings kommt für uns nur artgerechte und natürliche Haltung in Frage, es gilt also, vorher das Köpfchen etwas anzustrengen um die „richtigen“ Tiere für uns zu finden.
Grundgedanken zur Tierhaltung.
Wie ich eingangs schon schrieb, ist unser Grundstück durch seine Größe, Lage und Ausrichtung recht pflegeintensiv. Möchte man nicht innerhalb kürzester Zeit „zuwachsen“, muss man mehrfach im Jahr mähen und den Busch- und Baumaufwuchs gezielt händisch entfernen. Versäumen wir das, entsteht innerhalb von 2-3 Jahren ein schier undurchdringliches Dickicht.
Wir möchten also Tiere zur Landschaftspflege halten, welche folgende Merkmale haben sollen:
- sie müssen vollständig “winterhart” sein
- möglichst geringen Futterbedarf haben
- allgemein wenig Pflegeaufwand (keine Schur, keine Stallhaltung, wenig Klauenpflege) haben
- sie müssen ein breites Spektrum an Pflanzen fressen (wilde Brom- und Himbeere, Baumsämlinge und viele Gräser und Kräuter
- sie dürfen keine Streicheltiere sein (dazu später mehr)
- die Grasnarbe am Steilhang darf nicht zerstört werden (Gefahr von Erdrutsch)
- ein (Weide-)Zaun muss dauerhaft und günstig erstellt werden können
- die Nachzucht muss problemlos ablaufen
- sie sollten saisonal Trächtig werden (nicht zu viele Nachkommen/Jahr)
- und nicht zuletzt sollen sie eine gute Fleischqualität haben
Ein weiterer Grund, beispielsweise für die Haltung von Geflügel, ist die große Zahl an Schnecken und anderen Tieren, die man nicht gern im Gemüsegarten hat.
Auch hier haben wir bestimmte Ansprüche an unsere gefiederten Mitbewohner:
- sie sollten gut Frost vertragen können
- sie sollen sich im Sommer zum größten Teil selbst mit Futter versorgen
- sie sollen nicht “wegfliegen” (wir stutzen keine Flügel)
- sie sollen mit einer großen Fläche zurecht kommen und
- abends gut in einen festen Stall gehen (hier gibt es viele Raubtiere)
- sie sollen uns mit Eiern und gutem Fleisch versorgen
- die Nachzucht soll natürlich ablaufen (keine Maschinenbrut!)
Wie Ihr also seht, sind wir also ganz schön anspruchsvoll gegenüber unseren Tieren. 🙂
Welche Tiere kommen auf Grund dieser Vorüberlegungen in Frage?
- Schafe
- Hühner
- Enten
Auch hier gibt es sehr viele unterschiedliche Rassen, auf deren Eigenschaften wir in der Kategorie Tierhaltung weiter eingehen werden.